Saturday, August 25, 2012

Norway Rena 2012 - Review

...Donnerstag, 2.August - Das Auto ist voll!
Wir fahren zu zweit und die Karre ist voll bis unters Dach...
Neben unseren Sachen nehmen wir noch 3 große Reisetaschen von Hermann und Maik mit. 2 volle Kühlboxen, Lebensmittel für eine ganze Schulklasse, Wein, 3 Paletten Dosenbier. Auch die Dachbox ist voll: Ruten, Schlafsäcke, Belly Boat...
Abfahrt 18 Uhr - Ankunft Freitag 14 Uhr. Wieder einmal 20 Stunden durchgefahren. Wir sind schon über der Müdigkeit und wollen die Rena sehen.
Lange Gesichter... so viel Wasser hatten wir nicht einmal letztes Jahr im Juni. Und nun haben wir die Tour in diesem Jahr extra in den August gelegt.
Schon die Glomma gleicht eher einem Meer als einem Fluß, die Nebenflüsse der Rena bringen viel und braunes Wasser. Die Rena ist voll bis oben hin.
Ausladen, die Hütte beziehen und ab zur Fliegenfischerstrecke.
Gegen 19 Uhr sind wir da und wie auf Zuruf steigen die Fische. Nicht nach den Insekten die wir auf dem Wasser sehen. Wieder mal nach dem Unsichtbaren... Na das wird wieder interessant.

das Bier hat immerhin für 4 Tage gereicht...
Den Samstag nutzen wir, um uns dennoch die Nebenflüsse anzuschauen, einige Stellen abzufahren und die Glomma zu testen. Diese ist nur vom Rand aus zu befischen. 3 kleine Bachforellen und Ende.
Dennoch haben wir nun ein paar Ausweichmöglichkeiten, um die Gruppe zu beschäftigen.
Wir fahren zurück und gehen am Abend an die Fliegenfischerstrecke der Rena.
"no rising"... also ab mit der Nymphe ins Wasser.
Nach einer halben Stunde biegt sich die Rute durch. Der Fisch stellt sich in die Strömung. Ich werde ihn nicht zu sehen bekommen.
"Bernd, hast du deinen Kescher dabei? Nein, der liegt im Auto." Dort wo meiner auch liegt...
Kaum ist die Anfrage ausgesprochen, fliegt mir die Nymphe entgegen. Sch..., der war groß.
15 Minuten später halte ich eine 52er Äsche in den Händen. Breites Grinsen... es sollte mein größter Fisch der Tour sein...
Es geht also gut los. Ich bin froh, dass trotz des Wasserstandes einiges möglich ist und bin zuversichtlich für alle anderen, die am Dienstag anreisen.

Wasserstand der Rena bis über die Graskante...
Am Sonntag und Montag schauen wir uns noch einige unbekannte Stellen an der Rena an, fahren an die Julussa und versuchen alles, um für die Gruppe noch geeignete Stellen zum Fischen zu finden. Das Ergebnis ist mager. Überall einfach zu viel Wasser.
Wir fischen tagsüber mit der Nymphe, am Abend bleibt das große Steigen aus. Und wenn sie dann hoch kommen, erwischen wir sie nicht mit der Trockenen. Da ist wieder einmal guter Rat gefragt.
Ab und zu fangen wir einen Fisch, aber es läuft nicht wirklich.

Bernd und ich teilen sich zu Beginn eine Hütte
Es regnet... das Wasser steigt...

Am Dienstag hole ich Hermann und Maik in Elverum vom Busbahnhof ab. Es schüttet wie aus Eimern. Trotzdem ist die Stimmung gut. Ich versuche gut Wetter zu machen und die Neuankömmlinge sind zuversichtlich.
Stefan kommt mit seinem Sohn Darius am Abend zu uns. Der Kerle ist gerade 15 geworden und sieht aus wie 18...
Alle verteilen sich auf die 2 Hütten und wir trinken Bier.
Morgen für alle Karten holen und dann gehts los. Das wird schon.

In den kommenden Tagen sollte der Wasserstand weiter nach oben gehen.
Wir versuchen es an den verschiedensten Stellen an der Rena, schlagen uns durch die Wälder, versinken in den überfluteten Wiesen, kämpfen uns ans Wasser...
Belohnung sind einige Fische, ab und zu mal ein großer dabei.
Es läuft mehr schlecht als recht. Die Stimmung ist gut, könnte aber besser sein.





Bernd ist mit Stefan und Darius unterwegs. Hermann und Maik mit mir.
Wir haben zwei Autos und versuchen uns so zu verteilen, dass die Möglichkeit besteht, gute Stellen zu finden, die bei diesem Wasserstand auch Fische bringen.

Bernd erzählt uns am Abend von einer Stelle am unteren Flußabschnitt. Dort vereint sich die Julussa mit der Rena. Eine interessante Stelle, die Fische bringen müsste.
Wir fahren am nächsten Morgen hin.
Die Landschaft dort ist moorig und das Hochwasser hat viel stehendes Wasser in die baumfreie Landschaft gedrückt. Wir arbeiten uns bis zum Fluß durch. Die Watschuhe sind mit Schlamm überzogen.
Ich fische am Zulauf der Julussa in die Rena. Dort wo sich beide Flüsse vereinigen muss doch Fisch sein...
Innerhalb von 10 Minuten fange ich 3 Fische. Klein, aber da muß noch etwas da sein.
Ich rufe Hermann und Maik zu mir. Meine Stelle ist ausgefischt. Maik, 20 Meter hinter mir, zieht 3 große Äschen aus der Rena.
Super Maik... naja wenigstens hab ich die Stelle gefunden ;-)
Es geht also was, wenn man nur immer stetig auf der Suche bleibt.


Fish on...
die Bachforelle wollte kein Foto, oder wie released man vor dem Foto...
Irgendwie release ich in den nächsten Tagen alle großen Fische longline...
Die meisten meiner Fliegen habe ich auf wiederhakenlose Haken gebunden. Ich setze auf die restlichen mit Wiederhaken und drücke diese mit der Zange an. Das funktioniert.

Die Trockenfliegen werden geschont. Nur ab und zu werden sie vereinzelt von kleinen Fischen genommen.
Und so rufe ich Tore den Renaguide an, um mir Tips zu holen.
"Zur Zeit wird gut gefangen. Superpuppa, Sedges, CDC-Flies und am Abend läuft die Devilfly. Du mußt die Fische nur immer wieder anwerfen. Irgendwann nehmen sie deine Fliege." Danke für das Gespräch...
Wir binden Superpuppas. Und immer wieder präsentiere ich am Abend alles was die Box hergibt. Das Ergebnis bleibt mager. Die Rena halt. Was hab ich auch erwartet.
Bei den anderen das selbe Ergebnis.
Es läuft wie immer an der Fliegenfischerstrecke. Irgendwer hat von Irgendjemand mitbekommen, dass er einen Fisch mit der Trockenen gefangen hat. Und der hat ne Superpuppa genommen.
Naja, unsere ganzen Superpuppas haben wohl die Superpuppapest...

Außerhalb der Fliegenfischerstrecke sind die großen Fische nicht so selektiv. Das haben wir nun geschnallt und somit landet doch der eine oder andere große Fisch im Kescher - gefangen mit der Trockenfliege. Ratet mal mit welcher...

Plötzlich kommt das norwegische Sommerwetter.
Trotzdem beschließen wir eine kurze Auszeit zu nehmen, und gemeinsam zur Jagd- und Fischreimesse nach Elverum zu fahren.







Es ist heiß und irgendwie spürt man bei allen, dass sie ans Wasser wollen. So bleiben wir nur für 2 Stunden obwohl es viel zu sehen gibt.
Bei den Fliegenbindern fragt Hermann noch um Rat. Welche Fliegen gehen zur Zeit an der Rena?
Die Empfehlung: Superpuppa. Ich kann die irgendwie schon nicht mehr leiden ;-)
Ok, sie sind sehr spärlich gebunden. Haben wir zu dick aufgetragen?
Wir versuchen es mit kleineren und spärlicheren Mustern.
Der große Erfolg bleibt dennoch aus.

Innerhalb von 12 Stunden fällt der Wasserstand um über einen Meter. Wir können es kaum fassen.
Und von nun an haben wir 3 tolle Tage. Leider haben wir das Ende unserer Tour bereits vor Augen.

Auf einen Schlag hat sich die Rena verändert. Alles sieht anders aus. Unzählige interessante und befischbare Stellen kommen zum Vorschein. Die Zeit ist kostbar, wir sind kaum vom Wasser wegzubekommen.




Maik wird zum "17Fish-Man". 12 Fische am Vormittag, 5 am Nachmittag und Abend. Über 10 große Äschen dabei. Alle zwischen 40cm und 50cm. Für mich ein Renarekord!
Der Bringer ist eine einfach gebundene Nymphe: 14er Haken, eine goldene 2,8mm Tungsten drauf und ein wenig Squirrel Dubbing, Farbe Dark Brown. Mehr nicht.
Am nächsten Tag fischen alle damit.





Alle fangen ihre Fische. Aber der Rekord von Maik steht...
Die letzten 2 Tage verbringen wir fast ausschließlich an der Fliegenfischerstrecke.
Mal steigen die Fische am Abend zahlreich, mal tun sie es nicht.
Die Superpuppas bleiben in der Dose, dafür bringen kleine CDC-Sedges immer mal wieder einen Fisch dazu die Trockenfliege zu nehmen.

So wird auch der letzte Tag ein richtiges Highlight der Tour. Bernd kann eine schöne 50er Äsche landen, Stefan erwischt zwei schöne Fische mit der Trockenfliege. Ich hole mir eine aus der Mitte des Flußes in ca. 15 Meter Entfernung, Maik und Hermann fangen ihre Fische. Und Darius verliert leider 4 große Fische jeweils kurz vor der Landung. Aber seine Taktik mit 2 Nymphen zu fischen erweist sich als sehr effektiv.








 Und somit beenden wir das Fischen am letzten Abend bereits gegen 21 Uhr. Am nächsten Tag steht Packen an und wir müssen leider die Heimreise antreten.
Wir sitzen noch einmal zusammen, essen und trinken und lassen die vergangenen Tage Revue passieren.








Wir sind uns einig: Die Rena ist ein toller Fluß für Fliegenfischer. Viele und große Fische gibt es hier. Sie wollen überlistet werden, machen es einem nicht einfach. Aber wenn man einen fängt, dann gibt es einem das schöne Gefühl alles richtig gemacht zu haben. Und das ist es, was es ausmacht an der Rena zu fischen...



Es gibt noch viel zu berichten über diese Tour.
Wie am Abend die Schwärme von Köcherfliegen über dem Wasser schweben... die Fische vor, neben und hinter dir steigen... wie ich auf der überfluteten Wiese im Wasserloch verschwinde... wie sich die Hechte bei niedrigem Wasserstand in der Bucht stapeln... Stefan und Darius mit Belly Boat und Schlauchboot auf Hechttour gehen... u.v.m. ...
Aber das hebe ich mir für die kommenden Stammtische auf. Oder ich erzähle es Dir, wenn wir im nächsten Jahr gemeinsam an der Rena fischen...



Vielen Dank an Bernd, Hermann, Maik, Stefan und Darius für diese schöne Tour!

Hier gibt es noch mehr Bilder zur Tour: Rena 2012

...Mission Trout...